Der im Januar neu gewählte Oberst Ralf Hake sagt: »Wir freuen uns, dass bereits viele Zusagen eingegangen sind.« Erstmalig urkundlich erwähnt werden die Altenheerser Schützen gemeinsam mit den Schützen aus Kühlsen und Neuenheerse in einer Stiftsrechnung von 1593. Die Urkunde befindet sich heute im Staatsarchiv in Münster. In einer vor 25 Jahren erschienenen Chronik des Vereins, die Hans-Dieter Hibbeln und Raimund Rehermann verfasst haben, wird die Urkunde zitiert. Dort heißt es: »Den 21. April hat Cort Penen die von Kuleßen und Oldenheerse mit ihrer Wehr zusammen gefurdert. Davon 6 ch (Pfennige), 1 prand (Mahlzeit).«

Hintergrund der Gründung von Schützenbruderschaften im Hochstift Paderborn und damit auch auf dem Gebiet des Damenstiftes Heerse, zu dem auch Altenheerse gehörte, waren kriegerische Auseinandersetzungen im 16. Jahrhundert. So fiel der Graf von Oberstein mit einem holländischen Streitkorps 1590 in Westfalen ein. Die »Geschichte des Bistums Paderborn« berichtet von Plünderungen, Brandschatzungen und zahlreichen Greueltaten an der Bevölkerung. Im 30-jährigen Krieg kam das Schützenwesen fast völlig zum Erliegen. Nach dem Krieg wurde das Schützenwesen neu geregelt. Für Neuenheerse war das im Jahr 1655. Damals mussten die Schützen zur Landesverteidigung, so heißt in der Chronik, Waffen anschaffen und zwei Kugeln sowie ein halbes Pfund Pulver vorrätig haben. Für Altenheerse liegt eine von der Neuenheerser Äbtissin von Winkelhausen erlassene Satzung aus dem Jahre 1717 vor. Darin wird auch der gemeinschaftliche Umgang der Schützen geregelt. Beispielsweise, dass die Schützen einen der ihren oder dessen Frau auf dessen letztem Weg zum Grab begleiten.

Belegbar ist das erste Schützenfest für Altenheerse für das Jahr 1883. Die Schützengesellschaft zahlte in diesem Jahr sechs Mark Tanzsteuer an die Armenkasse für eine Veranstaltung am 20. und 22. Mai. Für die Bruderschaft ist das Schützenfest der Höhepunkt des Jahres. Aber auch darüber hinaus engagieren sich die Schützen für ihr Dorf. So haben sie in jüngster Zeit für eine Beleuchtung und Parkplätze an der Himmelsbergkapelle gesorgt.

Am Samstag, 12. Mai, wird das Königsschießen veranstaltet. Das Jubiläumsfest wird vom 25. bis 28. Mai in einem Festzelt auf dem Sportplatz gefeiert. »Das machen wir ähnlich wie beim Diözesanfest 2012«, berichtet Brudermeister Raimund Rehermann. Höhepunkt ist der Festumzug am Sonntagsnachmittag mit vielen Schützen und Königspaaren aus den Nachbardörfern. Die Festrede hält Landtagsabgeordneter Matthias Goeken. Eigens für das Jubiläum sind in Altenheerse neue Fahnen angeschafft worden, mit denen die Dorfbewohner ihre Häuser schmücken können.